bahncard.comfort
Ständig fragen mich fleißige Mitarbeiterinnen am DB-Schalter bzw. deren elektronische Kollegen, ob ich denn nicht Bahncard.comfort-Punkte sammeln möchte. Ich als fleißiger Sammler sammelte also Punkte, bis ich mich informierte, worum es denn geht. Wenn man also 2000 Punkte gesammelt hat (das entspricht einem Fahrkartenkauf für schlappe 2000,- € per anno), dann bekommt man eine Bahncard.comfort und darf sich zum Arschloch des Zuges machen und Leute die keine Bahncard.comfort haben, von den für Bahncard.comfort-Besitzer reservierten Sitzplätzen scheuchen. Ich stelle mir Szenen vor, wie Mitreisende mit der Bahncard.comfort vor den Sitzplatzbesetzern stehen und hektisch wedelnderweise die Bahncard.comfort vor deren Augen hin- und herschwenken und mit hektischen Flecken im Gesicht ihren Sitzplatzanspruch durchzusetzen versuchen. Seid gewarnt! Sollte mir so jemand begegnen, werde ich zuschlagen. Desweiteren warte ich schon sehnsüchtig, auf die Junkpost, die ich von der Bahn bekommen werde:
"Sehr geehrter Herr U., sie sind letztes Jahr zweimal nach Berlin gefahren. Möchten sie nicht für ihre nächste Berlin-Reise unser günstiges Pfannkuchen-Abonnement bestellen oder aus unseren tollen Berlin-Angeboten auswählen und weitere Punkte sammeln. Besonder günstig in den Monaten Februar und März sind unsere Spreerundfahrten mit einem deftigen Currywurst-Special!"
post #4
Service Center Briefermittlung z. Hd.: Frau Sabine Heldmann
35031 Marburg
Ihr Schreiben vom 11.11.02 Nachforschungsauftrag vom 9.10.2002 – Aktenzeichen 437236A
Sehr geehrte Frau Heldmann,
„Leider haben wir die Sendung nicht ermitteln können. Wir müssen deshalb von einem Verlust ausgehen.“, schreiben Sie in Ihrem Brief vom 11.11.2002. Von was können sie denn noch ausgehen, wenn nicht von einem Verlust, wenn sie die Sendung „nicht ermitteln können“, wie sie es ausdrücken? Von einem göttlichen Zeichen? Gar von der Fürsorge eifriger Postangestellter, die Sorge haben, dass ich mich in meinen finanziellen Ruin durch die Entwicklungskosten meiner Fotos stürze? Schreiben sie doch einfach: Wir sind nicht in der Lage Ihre Sendung wieder zu finden.
„Sie haben sich für eine Standardleistung unseres Unternehmens entschieden (…)“. Liebe Frau Heldmann, um ehrlich zu sein, ich habe mich gar nicht entschieden; ich habe lediglich einen Brief eingeworfen, der, wie es bei dem Farbglanz Foto Direkt Service allgemeiner Usus ist, unfrankiert seinen Weg nimmt. Mir wurde also jegliche Entscheidungsmöglichkeit von vornherein genommen. Vielleicht können Sie ja beim nächsten Mal kurz durchrufen, damit ich mich adäquat entscheiden kann.
Ich nehme natürlich die Entschuldigung an. Sie können ja nichts für die Dusseligkeit Ihrer Kollegen. Wenigstens wissen Sie nach meinem letzten Brief, was ich so fotografiere. Sollte Ihnen trotzdem noch mal eine schwarz-orange-weiße Fototasche über den Weg laufen, so denken Sie an mich.
Mit freundlichen Grüßen
Groyne [naa, da steht natürlich mein echter Name, gell]
post #3
Hier steht meine Adresse
Unser Zeichen: 4327236A Telefon: 01802/25 25 50 Datum: 11.11.02 Betrifft: Nachforschungsauftrag vom 9.10.2002 - Aktenzeichen 437236A: Sendung eingeliefert am 24.9.2002 Empfänger: Farbglanz Foto Direkt Service, 29490 Neu Darchau/ Sammatz
Sehr geehrter Herr Unsinn,
unsere Nachforschungen nach der Sendung sind abgeschlossen.
Leider haben wir die Sendung nicht ermitteln können. Wir müssen deshalb von einem Verlust ausgehen.
Sie haben sich für eine Standardleistung unsres Unternehmens entschieden, für die wir nach unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB BfD Inl) nicht haften. Unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen können Sie bei allen Postfilialen oder Postagenturen einsehen.
Für den Ihnen entstandenen Schaden und den damit verbundenen Ärger bitten wir Sie um Entschuldigung.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Heldmann